D-Day minus 265
Manchmal gibt es ja so etwas. Bilder, die einen gefangen nehmen. Die sich festsetzen. Irgendwo ganz hinten im Nichtganzsobewussten und heimlich zu Visionen heranwachsen. Zu richtigen Visionen, die fast schon das Gefühl von Realität vermitteln. Bilder von einem Triathlon, zum Beispiel, der ganz und gar uneitel daher kommt und schon von der Idee her so vollkommen verrückt scheint, dass es dem, der sich erinnern kann, schier unweigerlich aufdrängt: das Herz des Triathlon hat wieder zu schlagen begonnen.
Ein Vorhaben, dass ob seiner Schwierigkeit erst einmal vom Organisationsteam ausprobiert wird, bevor es publik gemacht wird. Das Jahr für Jahr sein Gesicht ändert, weil Landschaft und Wetter, ach, die Elemente eben, ein wichtiges Wort mit zu reden haben bei der Durchführbarkeit.
Es hat eine Weile gedauert, bis aus der Ahnung, dass dieses Rennen dem Triathlon, speziell der Langdistanz, den Spirit wiedergeben könnte, die anfangs beschriebene Vision wurde, eine ganze Weile sogar. Der Weg dahin führte über das Erlebnis, als durchschnittlich begabter Ausdauerathlet die mentale Hölle von Hawaii überlebt zu haben, danach ständig schwindende Trainingsmotivation, Andis Klagen über bis weit über die Grenzen der Fairness hinaus überfüllte Ironman-Rennen und letztendlich die Erkenntnis, dass es die kleinen abseitigen Rennen, wie z. B. Kalmar, zu sein schienen, die dem eigentlichen Langstreckengeist noch am nächsten kämen. Plötzlich war der Norseman wieder da, und plötzlich begann ich, mich selbst damit gedanklich in Verbindung zu bringen. Unmöglich eigentlich, aber das war ja Hawaii auch gewesen.
Letztendlich hat es noch 2 Jahre gedauert, bis diese irrwitzige Idee so weit gewachsen war, dass die Umsetzung unausweichlich wurde. Der Norseman Extreme Triathlon, der lange Weg zum Gaustatoppen wird im nächsten Jahr mein zentrales Abenteuer werden. Naja, wer noch alles daran beteiligt sein wird, ob und wie alles funktioniert und was alles geschehen wird, darüber wird hier sicherlich noch einiges Geschwätziges zu lesen sein.
Wenige Tage später:
Der Autor entschuldigt sich an dieser Stelle ausdrücklich für das weihevolle Gequatsche. Scheint mir wohl ein Bedürfnis gewesen zu sein...